Handys machen vergesslich

LZ vom 20. Juli 2018 Bruno Knellwolf

Durch die häufige Nutzung des Handys ist das Hirn verstärkt hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) ausgesetzt.

Die Frage, welche Schäden der Smartphone-Gebrauch bei Kindern auslöst, sei es nur schon ­wegen deren krummer Haltung, beschäftigt viele. Martin Röösli, Umweltepidemiologe am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Basel, hat sich nicht den Rücken, sondern das Gehirn von 700 Jugendlichen angeschaut. Denn durch die häufige Nutzung des Handys ist das Hirn verstärkt hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) ausgesetzt.

Gut, dass  dieser Beitrag von SRF „PULS“ von Odette Frey vom 22. März 2016 wieder mal in Erinnerung gerufen wird! Smartphones machen vergesslich. Siehe Beitrag „Schaden Mobiltelefone dem Gedächtnis?

Schaden Mobiltelefone dem Gedächtnis?

Seit jeher wird über die Gefährlichkeit von Mobilfunkstrahlung gestritten. Eine neue Studie liefert nun Hinweise, dass die Strahlung der Telefone tatsächlich Einfluss auf das Gedächtnis jugendlicher Handynutzer haben könnte.

handy am ohr

Bei häufigen und längeren Telefonaten empfiehlt sich die Verwendung einer Freisprecheinrichtung. Bild imago  SRF Puls, Beitrag von Odette Frey, Dienstag, 22.03.2016

Fast alle Jugendlichen besitzen heute ein Handy. Halten sie das Telefon beim Sprechen direkt ans Ohr, dann befindet sich ihr Gehirn direkt an der Strahlungsquelle. Denn es sind in erster Linie unsere eigenen Telefone, die uns mit Strahlung eindecken und nicht die umstrittenen Funkantennen.

Forscher aus Basel haben nun für rund 400 Jugendliche berechnet, wie gross ihre individuelle Strahlendosis ist. Ihnen standen dafür die konkreten Verbindungsdaten der Jugendlichen zur Verfügung – also wie oft und wie lange diese während der vergangenen Monate telefoniert haben.

Erste Studie zur Gedächtnisleistung

Zudem seien viele weitere Faktoren in die Dosis-Berechnung eingeflossen, sagt Forschungsleiter Martin Röösli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut: «Ein ganz entscheidender Faktor ist die Verbindungsqualität am Ort, wo die Jugendlichen wohnen oder zur Schule gehen. Dies haben wir bei dieser Strahlenberechnung mit einbezogen.»

Bei schlechter Verbindung strahlt ein Handy bis zu 10’000 Mal stärker als bei guter Verbindung.

Die Studie von Martin Röösli ist die erste überhaupt, welche die tatsächliche Strahlenbelastung des Gehirns abschätzt – und diese in einen Zusammenhang mit der Gedächtnisleistung bringt.

Die Jugendlichen wurden zu Gedächtnis-Tests aufgeboten. Sie mussten sich Wörter und Figuren einprägen. Dabei zeigte sich, dass Jugendliche mit einer hohen Strahlungsdosis deutlich schlechter abschnitten als solche mit einer niedrigen Dosis. «Beim figürlichen Test ist vor allem die rechte Hirnhälfte betroffen, und bei unserer Stichprobe haben rund 80 Prozent der Jugendlichen gesagt, dass sie das Mobiltelefon meist am rechten Ohr haben. Wir haben dann tatsächlich gesehen, dass die Effekte davon abhängig waren, auf welcher Seite man das Mobiltelefon benutzt.»

Der Effekt ist also seitenabhängig, was den Verdacht verstärkt, dass wirklich die Strahlung dahintersteckt. Und dass es nicht damit zusammenhängt, dass häufige Handynutzung das Verhalten der Jugendlichen ändert.

Kein Resultat von digitaler Ablenkung

Es ist also kein Effekt der sogenannten «digitalen Demenz» – einer Art Zerstreutheit, die möglicherweise, ganz unabhängig von der Strahlung, durch den häufigen Gebrauch von digitalen Geräten entsteht, sei es durch das Surfen im Internet, sei es durch Computergames oder häufiges SMS-Verschicken.

«Interessanterweise haben wir gerade für das Verschicken von Textnachrichten oder die Häufigkeit von Computerspielen diese Zusammenhänge nicht gesehen», weiss Martin Röösli. «Das deutet eher darauf hin, dass es nicht die ‹digitale Demenz› ist, obwohl dies natürlich nicht absolut ausschliessbar ist.»

Grenzwerte überprüfen

Ob die Strahlung die Ursache für das schlechtere Gedächtnis ist, kann die Studie nicht zweifelsfrei beweisen. Doch sie fügt sich in das, was bisher bekannt ist: Mobilfunkstrahlung – vor allem jene der Handys, weniger jene der Antennen – kann das Gehirn beeinflussen. Sie verändert etwa die Hirnströme während des Schlafens.

Die Studie von Martin Röösli sei wichtig und sorgfältig gemacht, sagt der Neurologe Christian Hess, Präsident der Hirnliga und Leitungsmitglied des ehemaligen nationalen Forschungsprogramms Mobilfunk: «Es ist keine Alarmstimmung angesagt, aber wir können die Resultate sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern müssen schauen, was da dran ist. Letztlich geht es natürlich darum, ob gehandelt werden muss.»

Handeln, indem strengere Grenzwerte für Handygeräte eingeführt werden. Noch sei es dafür zu früh, noch fehlten die hieb- und stichfesten Beweise.

Handys möglichst weg vom Ohr

Und: Die Effekte aufs Gehirn seien – falls es sie gibt – vermutlich eher klein, «aber sie sind natürlich trotzdem sehr ernst zu nehmen, weil sie ganze Populationen von Jugendlichen betreffen können und sich dort auch schwache Effekte in einer Art materialisieren, die wir letztlich nicht wollen.»

Droht uns also die «Generation vergesslich»? Martin Röösli plant zur Zeit eine weitere, grössere Studie, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.

Bis die Resultate vorliegen, empfehlen die beiden Experten Christian Hess und Martin Röösli: Wer häufig mit dem Handy telefoniert, benutzt mit Vorteil ein Headset oder den Lautsprecher des Gerätes. Das reduziert die Strahlendusche fürs Gehirn deutlich.

 

Visible Light Communication – Broadband Communication from the LED Ceiling Light

The Fraunhofer Heinrich Hertz Institute presents at Lightfair a novel form of broadband transmission technology. Broadband data streams travel via visible light from standard off-the-shelf LED lamps to a computer or other communication-enabled end device. Current broadband capacity is 100 Mbit/s while speeds of up to 800 Mbit/s have been demonstrated in laboratory conditions. VLC is suitable for dissemination of broadband video streams as well as bidirectional communication. This technology can be applied anywhere, where LED technology is used for illumination purposes.

Lichtstrahlen statt WLAN

Internet aus der Deckenlampe – was sich zunächst nach Science Fiction anhört, könnte schon bald in vielen Gebäuden Realität werden. Bei dieser Technologie, die seit vielen Jahren im Fraunhofer Institut intensiv erforscht wird, werden Lichtsignale von LED-Lampen genutzt, um Daten kabellos zu übertragen. Dabei haben die Lichtimpulse eine derart hohe Frequenz, dass sie für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind. Daher kann schon in wenigen Jahren eine Internetverbindung über die LED-Deckenlampe hergestellt werden, ohne dass es zu Störungen kommt.

Natürliche Magnetfelder

Magnetfelder und Resonanz

Seit den Apollo- Weltraumflügen und der auftretenden Raumkrankheit von Astronauten und Kosmonauten weiß man, dass die natürlichen Gegebenheiten des Erdmagnetfeldes von Bedeutung sind. Erst als entsprechende Sender mit lebensnotwendigen Frequenzen aus dem natürlichen Hintergrund der Erde im Ultraniederfrequenzbereich, und zwar genau die Schumann Resonanz* in Raumkapseln und Raumanzügen installiert wurden, konnten Raumflüge mit deutlich weniger gesundheitlichen Problemen durchgeführt werden. Zuvor fühlten sich die Astronauten nach kurzer Zeit im All unkonzentriert und schwach, es machten sich körperliche und psychische Symptome bemerkbar und die zurückgekehrten Astronauten benötigten viele Wochen der Regeneration.In Tierversuchen reagierten Katzen (wie auch Menschen) auf den Entzug der natürlichen Magnetfelder nach kurzer Zeit sehr aggressiv. Ratten und Mäuse, mit welchen man Langzeitversuche in magnetfeldfreien Räumen durchführte, gingen nach vier Wochen ein.

*Die Schumann Resonanz ist eine grundlegende Resonanzfrequenz des Systems Erde- Ionosphäre. Sie lässt sich messtechnisch nachweisen und physikalisch berechnen, wenn man das System Erde- Ionosphäre als Kugelkondensator auffasst. Sie beträgt 7,8 Hz (Hz = Hertz, gebräuchliche Einheit von Schwingungen pro Sekunde).

Biogene Magnetite

Bio magnetische Moleküle im Gewebe von Organismen bezeichnet man als Magnetosomen. Magnetosomen bestehen aus Kristallen wie Magnetit (FeIII 2FeIIO4) oder Greigit (FeIII 2FeIIS4). Sie haben einen Durchmesser von etwa 40 – 90 nm und sind von einer Monoschicht aus Phospholipiden, Proteinen und Glykoproteinen umgeben. Die äussere Gestalt der Magnetosomen variiert zwischen den verschiedenen Spezies stark. Sie kann würfel- bis quaderförmig und auch nagel- oder tropfenförmig sein. Zellen können mehrere Magnetosomen enthalten, die darin Ketten bilden. Das Vorhandensein von biogenem Magnetit im menschlichen Gehirn wurde von Kirschvink* am Californian Institute of Technology und von Dunn** nachgewiesen und weiter untersucht. Beim Menschen wurde eine Anzahl von 5 Millionen Magnetit- Kristallen pro Gramm Gehirnflüssigkeit und 100 Millionen Kristalle pro Gramm Gehirnmembran ermittelt.

Die Konsequenzen aus den Entdeckungen von Kirschvink sind wenig bekannt. Diesbezügliche Studien befassen sich meist mit Epilepsie oder möglicher Beeinflussung des Gehirns durch Mobilfunk. Als Beispiel hierfür soll eine Studie von Prof. Dr. Med. Heinz- Gregor Wieser von der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich aus dem Jahre 2003 zitiert werden. Die Studie trägt den Namen: „Beeinflussung des EEG durch schwache elektromagnetische Felder“ und untersucht folgende Fragestellungen:

  1. Kann durch elektrische Polarisation (Gleichspannungsfelder) des epileptogenen Herdes eine günstige Beeinflussung der „epileptischen Nervenzellpopulation“ erreicht werden?      → Antwort: Ja
  1. Können schwache magnetische Gleichfelder das Auftreten der epileptischen Spitzen beeinflussen?       → Antwort: Ja
  2. Wie kommt diese Beeinflussung zustande?     → Hypothese: das menschliche Gehirn hat magnetisierbare Partikel.
  3. Hat „Handy-Strahlung“ einen Einfluss auf das EEG, und wenn ja: wie? → Antwort und Hypothese: Ja, und es könnte mit den magnetisierbaren Partikeln im menschlichen Gehirn zusammenhängen. Die beteiligten Wissenschaftler kommen zu folgendem Fazit bezüglich des postulierten bzw. empirisch mehrfach nach-gewiesenen „ferromagnetischen Mechanismus“:

„Die magnetische Komponente von elektromagnetischen Feldern kann magnetische Moleküle im Gewebe (sog. Magnetite) beeinflussen, ähnlich wie das Erdmagnetfeld auf Kompassnadeln einen Einfluss hat“.

*Kirschvink et al. „Magnetite in human tissues – a mechanism for the biologigal effects of weak ELF magnetic fields. Bioelectromagnetics Suppl.1: 101 – 113 (1992) ; „Magnetite-based magnetoreception“ Current Opinion in Neurobiology 2001, 11: 462-467

**Dunn, J.R., et al. (1995) Magnetic material in the human hippocampus. Brain Res Bull 36, 149-153.

Siehe auch: FSM Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation

http://www.emf.ethz.ch/

Aktuelle Infos: International Electromagnetic Field Scientist Appeal on May 11, 2015

http://www.emfscientist.org/